Ein falscher Klick und schon sind wichtige Dateien weg. Manchmal kann aber auch die Technik schuld sein, denn ein Defekt bei Festplatten (die Sektoren usw. betreffend) ist zum Beispiel keine Seltenheit. Es kann aber auch ein Virus schuld sein oder man hat eine Datei via Tastenkombination direkt unwiderruflich gelöscht. Um die nicht mehr vorhandenen Daten wiederherzustellen, kommt es in erster Linie auf die Umstände an. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wobei 4 davon in den nachfolgenden Absätzen erklärt werden.
Wichtig: Bei einer Datenwiederherstellung (sei es bei einer Festplatte oder einem USB-Stick) ist es ganz wichtig, dass so wenig wie möglich am betroffenen System gemacht wird. Wenn nämlich der freigegebene Speicher überschrieben wird, dann sinken auch die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederherstellung gegen Null. Dieser Rat gilt bei allen Methoden.
Eine Datenwiederherstellungssoftware einsetzen
Die wohl bekannteste Option ist die Nutzung einer Datenwiederherstellungssoftware. Es gibt sehr viele davon, unter anderem Recuva, Easeus Data Recovery Wizard Free Edition und TestDisk & PhotoRec. Ihr Bestehen und ihr zum Teil guter Ruf haben Gründe, denn tatsächlich können in vielen Fällen die gelöschten Dateien wiederhergestellt werden. Eine Garantie gibt es aber natürlich nicht, trotzdem sollten sie im Fall der Fälle die erste Anlaufstelle sein. Im Optimalfall wird die Software auch nicht installiert, sondern nur von einem USB-Stick gestartet. Auch das trägt zur Vermeidung eines überschriebenen Speichers bei.
In den Papierkorb schauen
Wer sich mit Technik ein wenig auskennt, der wird über diese Möglichkeit wahrscheinlich lachen. Fakt ist aber, dass viele die Funktionsweise vom Papierkorb gar nicht kennen. Wird nämlich ein Bild oder eine andere Datei gelöscht, dann wird sie im ersten Schritt lediglich in den Papierkorb verschoben. Man muss diesen also nur öffnen und kann bei Bedarf den gesamten Inhalt darin mit nur wenigen Klicks wiederherstellen. Die Datenrettung ist in diesem Fall ein Klacks.
Ein regelmäßiges Windows Backup einrichten
Wenn man in der Systemsteuerung unter „System und Sicherheit“ und „Sichern und wiederherstellen (Windows 7)“ eine Windows-Sicherung eingerichtet hat, dann lassen sich gelöschte Daten via Windows Backup wiederherstellen. Einfach das soeben beschriebene Fenster öffnen und schon kann auf die Schaltfläche „Eigene Dateien wiederherstellen“ geklickt werden.
Den Dateiversionsverlauf nutzen
Windows 8 und Windows 10 bieten eine Sicherung via Dateiversionsverlauf an. Ist diese in den Einstellungen unter „Update und Sicherheit“ und „Sicherung“ aktiviert („Meine Dateien automatisch sichern“ muss auf „Ein“ sein), dann ist eine Wiederherstellung von unwiderruflich gelöschten Daten kein Problem. Einfach zum betroffenen Ordner gehen und das Menüband mithilfe des Pfeils oben recht ausklappen. Danach auf „Verlauf“ tippen und den Anweisungen folgen. Fertig, das Daten retten war binnen Sekunden erfolgreich.
Ein kleiner „Nachteil“ beim Dateiversionsverlauf ist, dass dieser eine extra Festplatte (per USB zum Beispiel) oder ein Netzlaufwerk benötigt. Darauf werden nämlich im Hintergrund frühere Varianten der Daten gespeichert. Die Sicherung findet in der Regel stündlich statt.
Einen Profi ins Boot holen
Eine Festplatte wiederherstellen kann beispielsweise mit einer Datenwiederherstellungssoftware relativ einfach sein. Wichtig dafür ist aber, dass sich der Datenträger in einem funktionstüchtigen Zustand befindet. Ist es nicht der Fall, dann wird die Aufgabe „Datenrettung Festplatte“ deutlich schwieriger. Das gilt natürlich auch, wenn man USB Stick Daten retten möchte.
Hat man selbst keine Idee mehr und sind die Dateien unverzichtbar, dann kann ein Labor mit Spezialisierung auf Datenrettung die Lösung sein. Das kostet natürlich Geld, ist oft aber die einzige Rettung. Wichtig ist in diesem Fall, dass das Unternehmen gute Bewertungen hat und einen seriösen Eindruck hinterlässt.
Zusammenfassung
In den meisten Fällen sind die Chancen groß, dass man die Festplatte reparieren beziehungsweise gelöschte Dateien darauf wiederherstellen kann. Ohne Vorbereitungen ist die Ausgangslage nicht perfekt, den Kopf muss man aber nicht gleich in den Sand stecken. Wenn es um besonders wichtige Daten geht, dann sollten bereits vor einem Ernstfall Maßnahmen getroffen werden. Das kann zum Beispiel die Einrichtung eines Windows Backups oder die Aktivierung des Dateiversionsverlaufs sein.